Über Kooperationen, oder sowas.

Dienstag, April 15, 2014

Über Kooperationen, oder sowas.

Heute muss ich mich mal über alle Unverhältnismäßigkeiten auslassen.
Eine Kooperation ist meiner Meinung nach im Sinne beider Teilnehmer. Einige Unternehmen haben das wohl noch nicht ganz verstanden und nutzen viele Blogs als Medium für Werbung, die absolut verhältnislos präsentiert wird.
Der Blogger bekommt eine Reihe von Aufgaben, die zu bewältigen sind und im Gegenzug dafür erhält man ein Kosmetiktäschchen im Wert von drei Euro. Ich stelle mir die Frage, ob solche Menschen überhaupt einen Funken Moral besitzen.
Die Blogger dürfen dann eine ellenlange Liste mir Aufgaben ala: 2.000 Wörter, mindestens fünf Bilder (gut ausgeleuchtet, der Artikel perfekt präsentiert, Kleidung möglichst am Körper zeigen) und ein ehrliches aber natürlich positives Testergebnis des Produkts bewältigen. Ähm ja, nein.
Dieser Aufwand für ein Produkt, welches man eh nie tragen wird oder einen Wert von drei Euro hat, steht in keiner Relation. Eine Kooperation sollte meiner Meinung nach dem Unternehmen und dem Blog gleichermaßen viel bieten können. Gute Werbung für den vorzustellenden Artikel und ein überzeugender Erfahrungsbericht für die Leser des Blogs.
Die Unternehmen mit denen ich zusammenarbeite erwarten keinen positiven Erfahrungsbericht, sondern einen ehrlichen. Man sollte sich immer überlegen, was man sich selbst wert ist; blogge ich über ein Produkt, über welchem ich nicht stehe und eine positive Bewertung abgeben muss nur, dass ich nach dem Test ein Kosmetiktäschchen als mein Eigen nennen kann? Ich würde mich nie für meine positive Meinung verkaufen - warum auch? Die meisten Unternehmen sind mit einer ehrlichen, wenn auch manchmal kritischen Meinung absolut zufrieden. Zusammengefasst: Bei Kooperationsanfragen überlegen Sie sich bitte, ob uns die Zusammenarbeit gleichermaßen Nutzen bringt. Und nein ich werde keinen Banner auf meine Seite einbinden.
Natürlich gibt es da noch eine andere Seite. Teilweise frage ich mich echt, ob die Bloggerinnen noch ganz bei Verstand sind, wenn sie 30 Euro für das Verfassen eines Blogbeitrags ablehnen, indem sie ihre Meinung frei entfalten dürfen aber dann über eine LE berichten, die sie gerade 1:1 aus dem Cosnova Newsletter kopiert haben. Ich sollte aufhören zu schreiben, sonst eskaliert das Ganze noch!
Wie steht ihr zu solchen Blogkooperationen?

18 Kommentare

  1. Es hängt natürlich auch stark von der Größe des Blogs ab, ob ein Unternehmen auch "lukrativere" Produkte zum Test anbietet. Erfahrungsgemäß überschätzen sich hier nahezu alle Blogger, denn welchen Mehrwert hat es für ein Unternehmen, wenn 10 Leute (davon 3 Typen) einen Bericht zu einem Make-Up lesen? ;)

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  2. Hallo Vanessa,

    ein toller, kurzer aber trotzdem prägnanter Beitrag. Leider nutzen zu viele Unternehmen einen Blog um einfach Werbung zu betreiben. Und leider sind viele, vor allem Neulinge im Bloggerbereich, sehr naiv und auch unerfahren, und nehmen alles an.
    Eine Kooperation sollte für beide Seiten einen Sinn haben. Vorgefertigte Textpassagen oder sonstiges gehören für mich auch absolut nicht zu einem ehrlichen, authentischen Beitrag dazu. Ich glaube, das Thema Kooperationen ist riesig und man kann sich stundenlang darüber auslassen... Aber ich sehe das Thema so wie du
    LG Manuela

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  3. Hallöle - interessanter Artikel. Ich mag Kooperationen eigentlich sehr gerne, aber ich prüfe immer ganz genau vorab was die Firmen wollen. Ich hab auf meinem Blog eine Kooperationsseite mit allen Infos für interessierte Firmen. Dort gebe ich auch deutlich zu verstehen, dass ich Angebot ablehne, die mir nicht gefallen oder die meiner Meinung nach nicht zu mir passen. Auch hab ich dort vermerkt, dass ich Kooperationen grundsätzlich als solche Kennzeichne und immer meine eigene Meinung schreibe. So garantiere ich auch meinen Lesern, dass ich beispielsweise bei einer guten Shopbewertung den betreffenden Shop auf wirklich toll finde und dies nicht nur schreibe, weil ich irgendwas dafür umsonst bekommen hab. Ich habe z.b. auch schon dieses dusselige Würzpapier von Maggi aufs übelste auf meinem Blog verrissen.. das hab ich genau so auch an Maggi geschickt ;) Wenn eine Kooperation nicht für beide Seiten fair läuft, dann nehm ich diese auf jeden Fall nicht an!
    Du machst das also in jedem Fall richtig :)

    Liebste Grüsse
    Dila

    www.dilavskitchen.de

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  4. du sprichst einem aus der Seele :)

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  5. Das Problem ist auch oft, dass Bloggerinnen, die grade frisch angefangen haben zu bloggen, sich über noch so jede (doofe) Anfrage freuen, ging mir damals nicht anders. Da schreibt man dann einen Riesenbericht über einen 5€-Nagellack, den man sich nicht mal aussuchen durfte. Heute bereue ich das auch, aber zumindest habe ich damals auch ehrlich geschrieben, dass er nicht so gut ist.

    Viele Grüße,
    Moppi

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  6. Ich stimme dir zu. Ich bekomme manchmal Angebote, die ich einfach nicht annehmen kann, weil die Vergütung nicht stimmt oder es garkeine gibt, dafür meine Aufgaben aber ellendlang sind und ich was weiß ich wieviele Wörter schreiben soll, die ich in einem normalen Post nicht mal schreiben würde. Mal ganz davon abgesehen, das ich hinter dem Produkt stehen muss und auch meine ehrliche Meinung äußern will -.- Klar sind Blogger eine gute Werbefläche, aber es sollte auch eine ehrliche sein!

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  7. Kooperationen finde ich prinzipiell interessant, aber ich lasse mich nicht dazu verleiten wie ich es schon mal in diesem Post geschrieben habe so zu tun als sei das keine Werbung...http://michaela-deralltglichewahnsinn.blogspot.de/2014/02/von-agenturen-und-kooperationen.html
    Das ist WErbung und ich möchte dies auch Kennzeichnen. Ich schreibe den Artikel mit meiner Meinung und nicht was die Agentur oder die Firma haben möchte.
    In dem Falle hatte mir die Firma sogar 100€ angeboten.

    und für 3 Euro Täschen mache ich das erst recht nciht ;-)

    lg
    michaela

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  8. Ohja, besonders das mit den LEs regt mich so unfassbar auf. :(

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  9. Deswegen sollte man sich vorher auch gründlich über das Unternehmen informieren.
    Ich wurde schon sehr oft dreist angeschrieben, um einen Banner in meinem Blog hinzu zufügen (am besten an der Sidebar) und natürlich ohne Gegenleistung.
    Blogger sind keine kostenlose Werbefläche sondern es steckt eine menge Arbeit darin.
    Wenn mir eine Kooperation zu "komisch" ist, dann lehne ich ab und gucke auch, dass das Produkt zu meinem Blog passt. Ich finde es echt dreist, was sich manche Onlineshops erlauben.

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  10. ich finde, die leute die solche Anfragen wirklich annehmen oder am besten noch selbst an die Unternehmen schicken, sind einfach selbst schuld. aber ich denke viele wissen auch anfangs nicht, dass ihr Blog einen wirklichen Wert hat und mehr ist als eine Werbefläche. Wenn man noch neu ist, macht man sich da warscheinlich einfach noch keine Gedanken drüber.
    Liebe Grüße
    http://franciig.blogspot.de/

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  11. Du hast wirklich ehrlich auf den Punkt gebracht wie du das siehst & du stehst dazu. Viel mehr Blogger & Vlogger sollten sich das so mal zu Herzen nehmen.

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  12. Was die Vergütungssache angeht, ich denke das Problem liegt oft auch darin, das viele Blogger gar nicht wissen, was Werbung an sich eigentlich kostet und was für Massen die Unternehmen sparen, wenn sie Blogger werben lassen.
    Das ein guter, ehrlicher Testbericht mit qualitativen Fotos im Grunde nicht im zweistelligen Bereich bezahlt werden sollte, realisieren einige sicher nicht einmal, dabei müsste man es nur einmal als Stundenlohn aufbröseln.
    Produkte xy im Schminkbereich wollen getestet werden, das heißt unter anderem auch die Haltbarkeit, welche nicht in 5min getestet ist. Die Produkte werden arrangiert, einzeln noch einmal fotografiert, sowie eine Nahansicht und Swatches. Es wird mit den Produkten ein Make Up geschminkt, um sie in Aktion zu zeigen und auch dieses wird wieder abgelichtet. Fotos auswerten, bearbeiten, Bericht schreiben.
    Wer sich bei solchen Berichten diese Mühe macht, weiß, das dafür ein paar Stunden drauf gehen und was hab ich im Endeffekt dann für einen Stundenlohn, gerechnet auf mein kleines Produktpaket? 4,13€?
    Das sollte man sich schon vor Augen halten und genauso ist es ja mit Klamotten. Jemand der sich Mühe im testen gibt, setzt sich mit der Materie auseinander und dann kommen Firmen an und wollen alles für Lau.
    Wie du es schon am Beispiel mit einem Kosmetiktäschchen verdeutlichst, nehmen sich Firmen teilweise zu viel raus und der ein oder andere Blogger lässt sich zu leicht ausnutzen.
    Ganz schlimm finde ich diesen Zwang, positives schreiben zu müssen! Was sich Firmen dabei denken ist mir auch rätselhaft. Man sollte schon hinter seinem Produkt stehen, um böse Überraschungen zu vermeiden und dennoch gibt es auch wieder auf diesem Gebiet Blogger, die sagen 'Ja klar, mach ich.' Für'n Appel und ein Ei sogesehen.
    Das was du mit dem Newsletter ansprichst ist eigentlich ein Witz, denn genau das kann ich auch nicht verstehen.
    Ich lese oft solche Kommentare wegen dem Wert der Werbung, was ich beschrieben habe, von solchen Leuten, die immer aktuelle Preview Posts verfassen. Möchte dann gerne wissen, wie sie ihre eigentliche Meinung damit rechtfertigen ;).
    Im Ganzen ist das wirklich ein komplexes Thema.
    Wenn ich mal ein Testpaket bekomme, dann schreibe ich auch unheimlich gern und viel darüber und investiere viel Zeit in testen und in qualitative Fotos, auch wenn ich weiß, das ichs unter'm Wert mache.
    Kann man dafür überhaupt richtige Gründe nennen? Ich weiß es nicht. Der Spaß an der Freude ist da wohl jedermanns Argument :'D.
    Ich denke man sollte da immer für sich den moralisch vertretbarsten Weg wählen, wie du es schon sagst. Will ich authentisch sein? Will ich überhaupt was damit veridenen? Will ich so viel Gratisstuff wie möglich abstauben? Kann ich damit leben dafür meine Leser eventuell anzulügen, was ein Produkt betrifft?
    Im Grunde wird es immer die geben, die es fast für lau machen und die, die sich den Wert ihrer Werbung bewusst sind und ihn vertreten, ob es sie zu Kooperationen bringt oder nicht.
    Und ich hör dann jetzt auch mal auf, für einen Kommi ist es glaube schon fast eskaliert xD.

    Liebe Grüße,
    Jenny

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  13. Ja du hast recht damit ! Ich finde auch, dass man seine Meinung immer ehrlich vertreten sollte, denn den Lesern bringt eine falsche Bewertung auch nicht weiter !

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  14. Puh, scharfer Ton - aber schön, dass du das so ehrlich von der Seele schreibst. Ich war noch nie in der Situation, aber es ist wohl besser, wenn man sich im Vorfeld schon Gedanken darüber macht, was man erreichen will und vor allem WIE. Ich denke hier ist eindeutig NICHT das Motto "der Zweck heiligt die Mittel". Wie gesagt, ich glaube den eigenen Anspruch und Ansporn sollte man sich im Vorfeld klar machen - man sollte bedenken, dass einen sicher niemand besonders ernst nimmt, wenn man ALLES mitmacht und auch Produkte positiv bewertet, die man nicht gut findet. Ich hoffe mit dieser Einstellungen gehen alle meine lieblings-Blogger an Produktvorstellungen ... Das erwarte ich von einem wirklich guten Blog!

    Grüße
    Hella von www.advance-your-style.de

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  15. Ach duuu x3.
    Jetzt, wo ich ihn so sehe.. ist er ja echt lang geworden xD.
    Aber bei manchen Themen kann ich mich einfach nicht kurz fassen :'D.

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  16. mir geht es ähnlich wie den anderen. ich finde auch, dass man nur eine kooperation starten sollte, wenn man auch ehrlich zu seinen lesern ist :D

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  17. ich finde sowohl die unternehmen sind schuld, als auch so manch blogger. gibt leider genug leute, die alles machen, wenn es vermeintlich kostenlos ist :/

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